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Foto: Cora K. Hiebinger

In einer meiner Fortbildungen ginge es einmal darum, die Werte, die unser Handeln bestimmen zu definieren, um Entscheidungsfindung zu erleichtern. Denn Entscheidungen zu treffen kostet Energie, Zeit und Nerven. Was – wie man sich erzählt – z.B. Obama dazu veranlasste, fast ausschließlich blaue Anzüge im Kasten zu haben, um sich zumindest die Entscheidung „Was ziehe ich heute an“ zu ersparen.

Drei Haupt-Werte

In mehreren Schritten brachten wir das, was uns wirklich wichtig ist in drei Begriffen unter. Um dann jede Entscheidung, die wir zu treffen hatten mit diesen drei Haupt-Werten abzustimmen. Speziell in Krisensituationen oder unter Stress hat das mein Leben schon ungemein erleichtert. Denn auch wenn sich mein Gegenüber total unmöglich verhält und mich über den Tisch gezogen hat, und kurz das Bedürfnis aufflammte, das entstandene Ungleichgewicht wieder auszugleichen und die Retourkutsche zu schicken – wenn es mit meinen Werten nicht zusammenpasst, jemanden zu übervorteilen oder boshaft zu sein, kann ich mir das sparen und die ganze Situation unter „Wieder was gelernt“ abspeichern. Diese Person ist nicht mehr in meinem Leben und in Zukunft werde ich besser darauf achten, dass mir so etwas nicht mehr passiert.

Und wenn einer meiner Werte „Freund_Innen und Familie“ ist, und meine 82-jährige Mutter am 24. Dezember draufkommt, dass sie noch etwas aus der Stadt braucht, dann brauch ich nicht lange überlegen, ob mich das jetzt freut oder nicht, sondern erledige das für sie. Ich habe ja jetzt auch mein Klimaticket, da geht das alles noch unkomplizierter.

In Klausur

Die nächsten Tage werde ich nun noch nützen, mir zu überlegen, wie ich das kommende Jahr gestalten möchte. Mein Plan ist noch nicht sehr weit gediehen, aber was ich schon sicher weiß ist, dass ich meinen Stresslevel weiter reduzieren, und noch mehr Genuss in mein Leben holen möchte. Das passt auch gut zusammen mit dem Projekt, das Birgit Barilits von Ernährungssachen und ich im letzten Lockdown gestartet haben. In einem kurzen Video (Genussvoll Essen: es wird am 6. Jänner auf Facebook zu sehen sein auf meiner und ihrer FB-Seite sprechen wir über Verdauung, Kauen, Genuss, Langsamkeit und Entspannung, und danach gibt es täglich eine kleine Übung, um Entspannung zu trainieren.

Genuss

Essen und Kochen ist für mich schon lange sehr Genuss-besetzt, und seit den Vorarbeiten für das Video achte ich wieder vermehrt darauf, auch wirklich langsam zu essen. Der Genuss beginnt aber für mich bereits beim Einkaufen. Wenn ich auf den Markt gehe und „mein“ Bauer begrüßt mich und ich kann genau 2 Zwiebeln kaufen und er weiß, dass ich keine Sackerl brauche, weil ich Stoffbeutel von Sheepish besitze. Und ich weiß, wenn ich erst um 10h auftauche, dann gibt es wahrscheinlich keine Petersilie mehr. Und ich muss mir nicht überlegen, ob Kohlrabi jetzt Saison hat oder nicht. Er hat einfach das, was es jetzt gibt und aus. Oder wenn ich im großartigen Waldviertler Dorfladen wieder etwas entdecke, dass ich noch nie gegessen habe.

Bei Essen bietet sich Genuss ja geradezu an als Assoziation. Aber bei den Themen Haushalt – Ordnung – Arbeit – Business liegt Genuss ja nicht sofort auf der Hand. Dachte ich. Aber wenn ich das gleiche Prinzip anwende wie bei den oben genannten Entscheidungshilfen, ist es plötzlich gar nicht mehr so schwierig diese Dinge unter einen Hut zu bringen. Und gute Vorsätze sind plötzlich wieder sexy.

Der Marshmallow-Test

Wie immer habe ich mich am 31. Dezember intensiver als sonst um den Haushalt gekümmert. Ich liebe es, am 1. Jänner ausgeschlafen aufzustehen und mich in meiner aufgeräumten, sauberen Wohnung zum ausgedehnten Frühstück zu setzen. Der Genuss, den mir diese Ordnung bereitet, kann ich als Motivation dafür verwenden, diese Übersichtlichkeit über die Feiertage hinaus aufrechtzuerhalten. D.h. auch wenn ich schon müde bin und eigentlich keine Lust mehr habe noch abzuwaschen, den Tisch abzuräumen und alles wieder an seinen Platz zu stellen hilft es mir, mich an den Genuss zu erinnern, den mir diese Tätigkeiten nicht sofort, aber am nächsten Morgen bereiten. Der Marshmallow-Test im wirklichen Leben.

Das gleiche gilt für Sport wenn es mich nicht freut – das Gefühl danach ist einfach unersetzbar – oder Buchhaltung – ich liebe Excel-Tabellen eigentlich – oder Business-Projekte – das Video zu schneiden hat großen Spaß gemacht, vor allem der Zusammenschnitt für das „The Making Of“.

Lernen für meine Fortbildungen (die Prüfung für Viszerale Faszientherapie ist Ende Februar, im März beginnen die Module für Neurogene Faszientherapie) macht mir sowieso Spaß, und meine Arbeit mit Klient_Innen ist sowieso eines der besten Dinge in meinem Leben. Der Genuss, jemanden dabei unterstützt zu haben, sich wieder zu spüren, präzise wahrzunehmen, was sie/er will, und dies entspannt und mit Klarheit auch zu leben; oder mit jemandem herauszufinden, wo die Ursache für Beschwerden liegen, die laut meßbarem, klinischen Befund gar nicht existieren dürften, dieser Genuss ist durch nichts zu ersetzen und macht mich immer wieder dankbar dafür, diese Werkzeuge der Grinberg-Methode, der Spiraldynamik, der Faszientherapie,… gelernt und zur Verfügung zu haben. Um also meinen Genuss in 2022 zu vermehren, habe ich meinen Online-Terminkalender heute angepasst und zusätzliche Time-Slots eingegeben.

In diesem Sinne wünsche ich Dir einen genussvollen Start ins neue Jahr. Und vielleicht findest Du ja auch einen Überbegriff, der es einfacher macht, für die verschiedenen Bereiche – Sport und Fitness, Beziehung, Familie, Gesundheit, Business, Spiritualität, Gemeinwohl,…. – Deine Vorsätze, Pläne, Wünsche und die Schritte dorthin immer wieder positiv besetzen zu können.

 

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