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Foto: Cora K. Hiebinger

In den letzten Monaten war das Thema Plastik vermehrt in allen Medien. Grauenerregende Fotos von kläglich verendeten Meerestieren, die sich entweder in Plastikmüll verfangen haben (z.B. 6er-Tragerl-Plastikring) oder deren Magen so mit Müll gefüllt war, dass sie keinen Platz mehr für echte Nahrung hatten und als Mahnmal unserer Verantwortungslosigkeit und unseres Nicht-Denkens an vormals idyllischen Stränden verhungert angespült wurden.

Daneben gibt es immer wieder Jubelmeldungen über +/- innovative Ideen. Schweden verbrennt seinen Müll zur Energiegewinnung, 4 Ocean (https://4ocean.com/pages/our-story) sammelt Müll an Stränden und im Meer mit Teams von Freiwilligen. Eine Bierbrauerei in Florida machte Schlagzeilen, weil sie einen essbaren 6er-Tragerl-Plastikring für ihre Bierdosen entwickelt hat. Und immer wieder werden Einweggebinde (Partygeschirr, Besteck, Sackerl) aus abbaubaren Materialien entwickelt. Es gibt sogar eine Seite für Bio-Einweggeschirr – irgendwie doch ein Oxymoron.

Es stimmt, dass in Schweden Recyceln zum guten Ton gehören zu scheint. Das Video, das auf Facebook ganz, ganz viele Likes und Ohs und Ahs bekommen hat, zeigte aber lediglich, dass sogar Müll aus anderen Ländern importiert wurde, weil ganze Stadtteile mit der Abwärme bzw. mit Elektrizität der Verbrennungsanlage versorgt werden konnten. Aber daraus die Erfolgsmeldung zu machen, dass Schweden 99% seines Mülls recycelt (wie es in den Berichten kolportiert wurde), ist nicht ganz richtig, wenn 50% des Mülls verbrannt wird. Das überdehnt den Begriff des Recycelns doch schon etwas.

Wenn wir den Status Quo realistisch betrachten ist uns wohl allen klar, dass es ein Problem gibt. Wir verschwenden bedenkenlos Ressourcen, als gäbe es kein Morgen, und ganz oft tun wir das aus Bequemlichkeit und weil wir keine Aufmerksamkeit dafür haben, was wir da eigentlich Tun – und dass das, was wir tun unweigerlich Konsequenzen hat.

Egal, ob es um die globale, nationale, regionale, oder unsere ganz individuelle Umwelt – nämlich uns selbst und unsere Energiereserven – geht: ich glaube, dass es gewisse Parallelen gibt zwischen der Haltung, die wir uns und unserem Körper gegenüber, und der, die wir unserer Umwelt als Ökosystem gegenüber haben.

Mit einem mechanistischen Weltbild, in dem wir unseren Körper als Maschine betrachten, die gefälligst funktionieren soll, ohne seine Bedürfnisse (nach z.B. Erholung und ausreichend Schlaf, frischer Luft, Wald und Wiesen, gesunder Ernährung, Stille) auch nur wahrzunehmen, fällt es vermutlich wenig auf, wenn wir unsere Umwelt mit genauso wenig Respekt und Aufmerksamkeit behandeln. Wir übersehen dabei aber, dass unsere Körper ja nicht in einem Vakuum existieren, sondern in Abhängigkeit von einer gesunden Umwelt. Das unsere Haltung eben Konsequenzen nach sich zieht.

Ein Paradigmenwechsel für eine neue „Umwelt“-Strategie

Gerald Hüther hat in seinem Buch „Raus aus der Demenzfalle“ in bekannt brillanter Art sehr klar beschrieben, warum es nicht so leicht ist sich zu ändern. Unser Hirn braucht in Ruhe 20% unseres Energieumsatzes. D.h. ohne, dass wir Nachdenken, etwas Lernen, uns Bewegen oder irgendeine +/- anspruchsvolle Tätigkeit ausführen, frisst unser Hirn 20% unseres täglichen Kalorienbedarfs. Ungefähr so wie ein Porsche Cayenne Turbo oder sonstige immer beliebtere Geländewägen, die im Stadtverkehr 18 Liter brauchen. Evolutionär gesehen ist unser System natürlich darauf bedacht, unseren Energieverbrauch möglichst gering zu halten. Neue Denk- und Bewegungsmuster im Hirn zu bahnen, kostet zusätzliche Energie: die alten Bahnen müssen abgebaut und die neuen aufgebaut werden. Also vermeidet unser System, Dinge zu verändern.

Da wir aber Menschen sind, können wir uns trotzdem entscheiden, dieses evolutionäre Energiesparprogramm zu überschreiben, diesen Umbau anzugehen. Und immer wieder anzugehen. Immer wieder zu wählen, was wir wie tun wollen.

D.h. dass wir etwas, das wir jetzt als selbstverständlich betrachten – die Schulter hoch zu ziehen wenn wir gestresst sind, aufzuhören zu atmen, an einer Überzeugung festzuhalten, die behauptet, dass wir das sowieso nie schaffen werden – hinterfragen und uns weigern, immer wieder gleich zu reagieren.

Im Großen heißt das dann vielleicht, dass wir die Selbstverständlichkeit hinterfragen, mit der Fernreisen einmal im Jahr auf dem Programm stehen; mit der jedeR über 18 ein Auto hat und vorwiegend alleine auch für Strecken benutzt, die öffentlich genauso gut erreichbar wären; mit der man beim Einkaufen erwartet, ein Sackerl in die Hand gedrückt zu bekommen (und dazu gehören auch die ganz dünnen für Einzelfrüchte); mit der man sich gedankenlos täglich seinen Coffee-To-Go im Einweggebinde reinzieht.

Ein weiterer erschwerender Faktor für einen Paradigmenwechsel ist, dass wir es nur selber machen können. Unsere Muster und Selbstverständlichkeiten, unsere ganze „Normalität“ ist eng mit denen anderer verwoben.

Wenn wir die Schritte betrachten, die in großen Konzernen in Sachen Plastikvermeidung getätigt werden – da werden hinter Werbekampagnen gegen das Plastiksackerl die Altpapiertransportwägen immer noch täglich neu mit Plastik eingewickelt. (Photo).

Und wenn eine Regierung allen Ernstens Tempo 140 als sinnvolle Verkehrsstrategie ansieht, wird deutlich, dass von dieser Seite wenig Unterstützung für die Förderung und Aufwertung des öffentlichen Verkehrs zu erwarten ist. Natürlich wird auch niemand für Dich tief durchatmen, oder eine Stunde vor dem Schlafengehen alle elektronischen Geräte abschalten – auf dass dein Körper in Ruhe Melatonin für eine geruhsame Nachtruhe produzieren kann.

Eine neue Selbstverständlichkeit – Schritt für Schritt

Es ist natürlich großartig, wenn jemandem etwas dazu einfällt, wie wir die Plastikberge relativ effizient wieder aus der Landschaft fischen können. Oder Materialien zu entwickeln die auch irgendwann mal wieder verrotten statt generationenübergreifend Mülldeponien zu füllen, die Meere zu verschandeln und als Giftstoffe aus Produktion und Verbrennung, sowie als Nanopartikel auch in unseren Körpern zu landen.

Einer Möwe, die sich in einem 6er-Tragerl-Ring verfangen hat, hilft es jedoch wenig, dass das Teil essbar ist. Und Recyceln alleine ist ganz einfach zu wenig. Wenn wir Glaubenssätze betrachten, wird das besonders deutlich – wir recyceln sie bis zum Umfallen, erzählen uns immer wieder das Gleiche und verheddern uns immer mehr, weil wir jedes Mal, wo wir althergebrachte Muster wieder abspulen, das Muster weiter verfestigen.

Das Ganze funktioniert natürlich auch in die umgekehrte Richtung. Jedes Mal, wenn Du das tust, was Deine neue Selbstverständlichkeit unterstützt (Deine Schultern loslassen, Handy/TV/PC ausschalten, Dich zu weigern, einen Uralt-Glaubenssatz zu glauben) baust Du alte Bahnen ab und ermöglichst Neues.

Probier einmal für drei Wochen, deine Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen.

  • entspricht deine Zu-Bett-Geh-Zeit Deinem Schlafbedürfnis, oder müsstest du eigentlich schon früher schlafen gehen?
  • wirst Du tagsüber unterwegs etwas zu trinken brauchen und könntest Du eine Flasche wieder befüllen statt eine neue zu kaufen?
  • schmeckt Dir das Essen in der Kantine, oder gehst du nur dorthin, weil es bequem ist?
  • hast Du eine Tragetasche eingesteckt, falls Du unterwegs ein paar Einkäufe machen musst?
  • veränderst du bei der Arbeit immer wieder deine Sitzposition oder vergisst du speziell unter Stress Dich zu bewegen?
  • brauchst du für einen bestimmten Weg das Auto wirklich?
  • strengst du dich bei der Verrichtung alltäglicher Tätigkeiten unnötig an und hörst auf zu atmen?
  • macht es Sinn, ein bestimmtes Teil wegzuwerfen, oder könnte sich jemand noch daran erfreuen (d.h. lieber zum Hilfswerk, zur Caritas, etc. bringen)?

Je mehr du deine Aufmerksamkeit auf diese Dinge richtest, desto mehr wird dir auffallen, wo es noch Sinn macht nachzudenken und zu evaluieren, ob das, was dir selbstverständlich geworden ist wirklich so „normal“ und „sinnvoll“ ist. Und je mehr Menschen diesen Paradigmenwechsel angehen, desto mehr wird das uns allen – inklusive unserer Umwelt – Wohlbefinden bescheren. Vor allem, wenn wir uns immer wieder daran erinnern, dass das Ganze evolutionär nicht so ganz einfach ist und es mit Freundlichkeit zu uns selbst (und anderen) angehen.

Mir ist dieses Thema sehr wichtig und ich bin davon überzeugt, dass wir dringend einen Paradigmenwechsel benötigen. Um diesen Wechsel anzukurbeln biete ich ab sofort ein Paradigmen-Wechsel-Paket an. Es wird auf jeden Fall Deinen Einsatz für die Umwelt mit Unterstützung darin belohnen, deinen ganz persönlichen Paradigmenwechsel für mehr Wohlbefinden und Gesundheit durchzuziehen. Bei Interesse schreib mir eine Nachricht. Ich freue mich auch über Kommentare, wie Du das Thema Plastik, Paradigmenwechsel, und Umweltschutz im weitesten Sinn siehst und welche kreativen Ideen dir noch dazu einfallen.

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