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Foto: Ollyy/Shutterstock.com

Ich erinnere mich noch gut an meine Zeit als Lehrerin im amerikanischen Schulsystem: immer wieder kamen Anweisungen von oben, die in der Realität im Klassenzimmer absolut keinen Sinn machten und kaum durchführbar waren, meinen Handlungsspielraum jedoch massiv einschränkten. Auch von meinen KlientInnen höre ich immer wieder über fehlende Wertschätzung, mangelnde Perspektiven und Aufstiegschancen, sowie Umstrukturierungen, die in der Realität außer zusätzlichem Arbeitsaufwand nicht viel bringen.

Googelt man Stress und Arbeitsplatz, erhält man mehr als 600.000 Einträge, und viele Strategien, wie damit umzugehen ist. Ich biete Dir im Folgenden drei simple Vorschläge an, die Du jederzeit verwenden kannst, um auch geradezu absurde Situationen entspannter meistern zu können.

Atmen

Schon im 14. Jahrhundert wusste man: „Solange Atem im Körper ist, solange gibt es Leben. Wenn der Atem sich verabschiedet, geht auch das Leben“ (Hatha Yoga Pradipika). Oft hemmen wir durch Spannungen in Bauch, Brust oder Nacken unsere Atmung und reduzieren sie auf ein absolutes Minimum – wäre sie nicht über das Atemzentrum im Gehirn zentral gesteuert, würden wir wohl häufig mal blau anlaufen! Die Anspannung lässt uns nicht atmen, weil wir nicht atmen, können wir nicht gut entspannen… Wenn du diesen Teufelskreis durchbrechen und den Atem als die „unerschöpfliche Energie- und Kraftquelle“ nutzen willst, die er sein kann, ist es hilfreich, immer wieder einmal bewusst tief durchzuatmen. Du weißt sicher aus Erfahrung, dass schon alleine dadurch sich ein gewisses Maß an Entspannung einstellt.

Hier eine kurze Übung fürs Durchatmen aus der Spiraldynamik, die Du auch im Büro gut zwischendurch machen kannst:

Diagonalatmung:

Setz Dich aufrecht hin. Lege eine Hand vorne auf die oberen Rippen, direkt unter das Schlüsselbein. Die andere Hand kommt auf der gleichen Brustkorbseite hinten auf den unteren Rippenbogen.

Versuche nun beim Einatmen, die Luft in beide Hände strömen zu lassen. Spüre, wie sich Dein Brustkorb diagonal weitet und wieder entspannt, die oberen Rippen heben sich nach vorne oben, die unteren fächern sich zur Seite auf.

ACHTUNG: Es ist besser zunächst weniger tief zu atmen, dafür gleichmäßig nach oben und unten. Beginne mit 1 Min. (bis zu 5 Min.). Die ideale Übung für zwischendurch, v.a. wenn dich etwas nervt!

Basis kräftigen

Egal, ob Deine Chefin oder Dein Team Dich nervt, oder Du am System an sich verzweifelst: eine flexible, kräftige Basis kann Deine Standfestigkeit unterstützen, um im Chaos bestehen zu können und gleichzeitig für Entspannung weiter oben sorgen. Zum Beckenboden gehören z.B. Reflexzonen im Bereich zwischen den Schulterblättern!

Auch die folgende Übung kannst Du jederzeit ohne Aufwand und ohne dass es groß auffällt an Deinem Schreibtisch machen:

Sitzbeinhöcker-Schmelzen (Franklin-Methode)

Setz dich aufrecht hin. Verlagere dein Gewicht auf den rechten Sitzbeinhöcker, so dass sich die linke Seite leicht abhebt. Dann lass die linke Seite zurück auf den Sessel schmelzen. Je mehr es schmilzt, desto mehr sinkt auch die Schulter ab.

Wählen

Vielleicht denkst du dir jetzt auch – ja, schön und gut, natürlich kann ich atmen – aber die Art und Weise, wie in meiner Firma Entscheidungen gefällt werden, spottet einfach jeder Beschreibung; oder: mein Chef meckert ja wirklich nur; oder: die Atmosphäre im Team ist grottenschlecht, alle jammern.

Frage Dich, warum Du in Deinem Job bist. Ist es die großzügige Bezahlung? Planst Du Familienzuwachs und möchtest die Sicherheit deiner Anstellung nutzen? Willst Du Erfahrungen für deinen nächsten Karriereschritt sammeln und deinen derzeitigen Job-Titel im CV haben? Wenn Du die Frage nach dem Warum beantwortet hast, kannst Du wählen. Und wenn Du dich bewusst entscheidest, deinen Job in deiner Firma zu machen, weil du xy willst, wird deine Haltung eine andere sein und Du wirst entspannter sein können.

Selbst wenn also unser Handlungsspielraum eingeschränkt ist, bleibt doch immer ein gewisser Rahmen, in dem wir uns frei bewegen und wählen können, wie wir sind und was wir tun: wir können atmen wie wir wollen, wir können denken, was wir wollen, wir können überflüssige Anstrengung immer wieder loslassen, wir können trotz Stress für ein Mindestmaß an Bewegung, Ruhe und ausgewogener Ernährung sorgen.

Schreibe mir doch einen Kommentar: Welche Strategien hast Du, um mit Stress-Situationen des tägliches Wahnsinns, mit Forderungen aus Absurdistan umzugehen? Wenn Du einen meiner Vorschläge ausprobiert hast – wie hat er funktioniert für Dich?

Ich freue mich, wenn Du den Link zu meinem Blog teilst. Und wenn Du noch mehr Übungen für entspannte Standfestigkeit lernen willst, melde Dich zum Workshop Bewegliche Füße – Standfestigkeit im Alltag an (siehe Termine).

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